round edges and raster structures
runde Ecken und Rasterstrukturen
shots on 135 film and digital shots
ca. 50 inkjet prints 20 cm x 30 cm
Anfang der 1990er Jahre wurden in Ostdeutschlands Städten die unbebauten Ecken der Altbaukarrees sehr schnell mit einem charakteristischen Haustyp geschlossen, der sich als variable „Runde Ecke mit Krone“ umschreiben lässt und in der Folge zu einem allgegenwärtigen Symbol dieser Zeit wurde.
Etwas später kam als Standard bei einzeln stehenden Neubauten eine an Klaviertasten erinnernde Fassadenstruktur mit Betonung des Linearen auf: nach der vertikalen Lückenfüllung folgte die Expansion in die Breite.
Inzwischen ist es fast unmöglich, den beschriebenen Formen im deutschen Alltag nicht zu begegnen, wobei es lokale Differenzierungen gibt, je nachdem, wann das betreffende Gebiet als baulich abgeschlossen angesehen wurde.
2015 hatte ich die Idee, jedes derartige Gebäude, das ich beiläufig sehe, zu fotografieren und die Bilder in eine Reihe zu stellen. Die Aufnahmen sind auf Deutschland als unmittelbares Lebensumfeld beschränkt.
2017 kam die Arbeit an der Serie vorerst zum Ruhen, als diese sich zum Loop entwickelte.
Der Zeitraum vom Entwurf eines Hauses bis zur fertigen Umsetzung erstreckt sich über etliche Jahre.
Es stellen sich Fragen:
Warum gibt es diese Häuser und warum sehen sie gerade so aus.
Wer will solche Häuser, wer hat ein Interesse daran, dass diese Gebäude einer bestimmten Ästhetik folgen, wer hat einen Nutzen davon.
Welche Absichten hatten die Bauherren und die Architekten.
Spielten und spielen Überlegungen für die Zukunft eine Rolle.
Wie ist der Zusammenhang von Macht, Geld und Schönheit.
Gab es Alternativen.
Gibt es einen übergeordneten Plan.