VIEW SOLUTIONS CB 2023+

Lydia Thomas arbeitet als Malerin in Chemnitz, Florian Merkel ist Fotograf, Maler und Grafiker in Berlin.
Als Team VIEW SOLUTIONS CB entwickeln sie interdisziplinäre Projekte in Verbindung von Malerei, technologischer Bildverarbeitung und philosophischer Struktureinbindung.

CHANGER

Ein interaktives Ausstellungsprojekt im Vorfeld der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Geheimnisvolle Umkleidekabinen in der Chemnitzer Innenstadt werden im Frühjahr 2024 mit permanent wechselnden Ausstellungen gefülltt, die sich aus Beiträgen all derer zusammensetzen, die bereit sind, sich auf die Modalitäten des Projektes einzulassen. Zur Teilnahme sind alle interessierten Personen eingeladen, unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht, Beruf und Weltanschauung,

>>> www.changer-info.com

Der CHANGER lebt vom ständigen Austausch der in den Kabinen präsentierten Objekte. Wem eine Arbeit in einer Kabine gefällt, hat die Möglichkeit, diese gegen ein vergleichbares künstlerisches Werk einzutauschen, das wiederum zum weiteren Tausch zur Verfügung steht. Ebenso besteht die Möglichkeit, einen musikalischen oder performativen Beitrag einzubringen.
Die Objekte, die im CHANGER gezeigt werden, sollten in ihrer Erscheinung gewissen künstlerischen Ansprüchen genügen und sich in ihrer Aussage auf dem Boden des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland bewegen. Jede ausgestellte Arbeit wird dokumentiert. Am Ende des Projektes liegt Material für einen Katalog vor, der Einblick in eine bestimmte Phase Chemnitzschen Selbstverständnisses gibt.

Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Der CHANGER wird freundlich unterstützt von der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 gGmbH und von eins energie in sachsen. Wir danken der Stadthalle und der Stadt Chemnitz. Die Kabinen stellte uns das Freibad Blausee in Altlußheim zur Verfügung. Matthias Weller besorgt den Umbau der Kabinen. Praktische und ideelle Hilfe kommt von TBF INDUSTRIETECHNIK Chemnitz und von der Galerie Weise Chemnitz. Besonderer Dank an Jan Weller.

BIOS – Pavillon von eins energie am Getreidemarkt Chemnitz

Pavillon an der Jugendherberge eins am Getreidemarkt Chemnitz

Lydia Thomas und Florian Merkel nutzen im Frühjahr 2024 das Rondell vor der eins Jugendherberge als Teil ihres Kulturhauptstadt Projektes CHANGER. Als erste Ausstellung, noch vor dem Start des CHANGER im April, zeigen beide jeweils eigene Arbeiten, die sich mit der kulturgeschichtlichen Rezeption hybrider Existenzen auseinandersetzen.
BIOS bezeichnet nach Aristoteles die Verbindung von Ästhetik, Kreativität und Gesellschaft.
Wir fragen nach der aktuellen Bedeutung dieses Denkansatzes: Wie werden Rollenzuschreibungen, gesellschaftliche Erfordernisse und individuelle Potentiale in Bezug zueinander gebracht?
Lydia Thomas zeigt erstmalig großformatige Fotografien von Scheinwesen und sozialen Verbünden. Von Florian Merkel kommt die Bildserie MERMAIDS, in der die Geschichte von Hans Christian Andersens Kleiner Meerjungfrau in digitalen Grafiken zeitgenössisch adaptiert wird.
Mit freundlicher Unterstützung von eins energie in sachsen.

>>> BIOS – Ansichten

KOMANDER MERMAID performing
>>> Video auf YouTube – KOMANDER MERMAID in Aktion

SCHRÖDINGERS HAND

>>> SCHRÖDINGERS HAND – Ansichten

Für die Dorfgalerie Auerswalde bei Chemnitz schufen Lydia Thomas und Florian Merkel im Frühjahr 2023 ein gespraytes Wandbild mit einer Abfolge von rudimentären Schattenrissen, deren Komplexität einer verbindenden gedanklichen Konstante folgt. Die amorphe Erscheinung der Artefakte spielt mit der Streuung der Farbpartikel als Verbildlichung der Unschärfe dinghafter Erkenntnis: Sich überlagernde künstlerische Haltungen korrelieren zu neuer Qualität, gleichzeitig als Einheit wie in Separation zu verstehen.

SCHRÖDINGERS HAND – Dorfgalerie Auerswalde 2023

ZEITMASCHINE

Uns interessiert das Verhältnis und die Wechselwirkung von wissenschaftlicher Erklärbarkeit und erlebter Irrationalität. Künstlerische Arbeit beinhaltet Erfahrungen, die sich am einfachsten spirituell erklären lassen und einer rationalen Begründung widerstreben. Moderne physikalische Theorien, am populärsten über die Veröffentlichungen zur Quantenmechanik kolportiert, lassen sich mit gesellschaftlich praktizierbarer Logik nicht erfassen, wiewohl sie offenbar auf rationalen Erkenntnissen und Gedankengängen beruhen. In künstlerischen und wissenschaftlichen Bereichen finden sich Parallelen, die möglicherweise auf gemeinsame Wurzeln zurück gehen.
Welche Spuren können Ereignisse, Kontakte, Berührungen in ihrem Bezugssystem hinterlassen, ist Vergangenheit rekonstruierbar? Ein Gedanke, der in die ungeklärten Beständigkeiten digital gespeicherter Informationen hineinspielt: Wie ist gegenwärtig die Bewahrung und Weitergabe von Informationen gesichert, wenn sich Bücher und Datenträger zersetzen, welche Rolle spielen langfristig wirkende Aspekte für aktuelle Entscheidungen, die durch die Modalitäten von Social Media geprägt sind?
Gibt es ein universelles Gedächtnis, braucht Konservierung von Gedankengut aktive Arbeit oder funktioniert sie autark? Können geistige Energien verloren gehen und in welcher Form könnten sie gespeichert sein?

>>> Video auf YouTube – VIEW SOLUTIONS CB

Als Konsequenz solcher Überlegungen ist die Konstruktion einer Zeitmaschine die naheliegendste Entscheidung. Mit der Erkenntnis ihrer Funktion ließen sich die aufgeworfenen Fragen beantworten, wiewohl die Herleitung der Maschine ihrerseits Fragen aufwirft. Welcher Natur ist die Erfahrung des „vorher und nachher“. Entspricht sie einem realen Ablauf oder ist sie unsere Projektion? Uns an den Hof Karls des Großen zu versetzen dürfte schwierig sein, aber die Speicherung und Sortierung von Erlebtem könnte eine Differenzierung der Kausalität vorstellbar machen. Indem wir die Welt in uns aufnehmen und gedanklich und emotional verarbeiten, ermöglichen wir unser eigenes Konzept der Zukunft.
Die Zeitmaschine ist als archetypische Idee die Beantwortung der Was wäre wenn… Frage über Folgerichtigkeiten.
Um die Zeitmaschine zu entwickeln wäre die Schaffung eines geeigneten Testobjektes erforderlich, eines Androiden, der die Strapazen der Tests und den Parcours von Trial and Error nachvollziehbar auf sich nehmen kann.
Die in diesem Spannungsfeld auftretenden Fragestellungen berühren uralte Ideen und Vorstellungen zum Verhältnis von Geist und Materie, zum Wesen des Universums, was immer dahinter steht.

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